… Leider hatte ich keine Möglichkeit, die Neujahrsglückwünsche den Blog-Lesern früher zu überbringen. Ich war über Silvester/Neujahr am Lake Bosumtwi in der Nähe von Kumasi – einem sehr idyllischen, aber abgelegenen Ort am See (Rainbow Garden Village). Dies war ein perfekter Ort, um Silvester zu feiern. Ich wollte dann bereits am 2. Januar weiterreisen, dies war aber etwas (zu) umständlich, da am Sonntag die Transportmöglichkeiten eingeschränkt sind – Sonntags ist hier in Ghana Kirchen- und Familientag und die wenigen Transportmöglichkeiten stehen einer massiven Nachfrage gegenüber. Am nächsten Tag (3. Januar) hatte ich dann erfahren, dass ein Feiertag ist, da der 1. Januar an einem Samstag war, als ja sowieso alle frei hatten. Es handelte sich um eine Art “Kompensationsfeiertag” – dies könnte man bei uns eigenentlich auch einführen... :-) Ich hatte somit keine Lust, stundenlang auf Taxis und Tro-Tros zu warten bzw. mich in diese Fahrzeuge hineinzuquetschen, so bin ich erst am 4. Januar weiter über Kumasi und Accra nach Ho gereist. Die Zeit am Bosumtwi-See konnte ich jedoch sehr gut mit etwas umherwandern und schwimmen überbrücken – das Wasser im See war sehr sauber und hat angeblich sogar Trinkwasserqualität!
Lake Bosumtwi |
Der Öffentliche Verkehr hier in Ghana ist ein bisschen anders geregelt als in Europa. Es besitzen nur sehr wenige Leute Privatfahrzeuge, so dass ca. 70-80 % der Fahrzeuge Busse, Tro-Tros (das sind Minibusse/Minivans) und Taxis sind. Es ist also eigentlich kein Problem, Transportmittel zu finden. Allerdings sind die Fahrpläne der Busse sehr flexibel gehalten und Tro-Tros sowie Taxis fahren dann ab, wenn sie bis auf den letzten Platz (und meistens sogar noch mehr) besetzt sind. In einem Fünfplätzer sind hier sieben Personen standard (es geht aber auch mehr…) Wenn es mir “zu bunt” wird bzw. auf langen Strecken bezahle ich einfach zwei Plätze im Taxi, da hat man den Vordersitz neben dem Fahrer für sich alleine und muss ihn nicht teilen. Eine Stunde Taxifahrt in einem solchen “Shared Taxi” kostet umgerechnet etwa 1 Euro, also nicht wirklich viel – man kann diese Taxis natürlich auch für sich alleine beanspruchen, dann hat man ein sogenanntes “Drop-off Taxi”, bezahlt aber etwa das Zehnfache eines “Shared Taxi”. Tro-Tros sind ebenfalls eine günstige Variante umherzureisen, allerdings ist die Unfallgefahr mit diesen Gefährten am grössten – Tro-Tro-Fahrer wollen möglichst schnell von A nach B kommen, um so möglichst viele Leute an einem Tag zu transportieren und so ihren Profit zu erhöhen. Dies provoziert die Fahrer oftmals zu riskanten Überholmanövern. Am besten ist es, so oft wie möglich die staatlichen Busse zu benützen, diese sind zwar meistens ziemlich veraltet, aber einigermassen sicher. Trotzdem kommt man an der Benützung von Tro-Tros nicht vorbei, vor allem für kürzere Strecken und in abgelegenen Gebieten.
In den letzten Tagen habe ich zwei Naturreservate besucht: Den “Bobiri Forest Butterfly Sanctuary” in der Nähe von Kumasi sowie “Kalapka Resource Reserve” bei Ho im Osten Ghanas. Obwohl hier anscheinend keine “Schmetterlingssaison” ist, haben wir einige Schmetterlingsarten gesehen in Bobiri. Im Kalapka Resource Reserve gab es dann einige Affen zu bestaunen, Leider habe ich keinen vor die Linse bekommen, da sie viel zu schnell zwischen den Bäumen unterwegs waren. Der Ranger hat mir noch Büffel und diverse Antilopenarten versprochen, diese haben sich aber nicht gezeigt – die Sonne war schon zu stark, so dass sich diese Tiere irgendwo in den Schatten verkrochen.
Dorniger Baum im Bobiri Forest |
Lustigerweise stosst man hier immer wieder auf irgendwelche Magazine und Zeitungen aus früheren Jahren. Beim Durchblättern dieser antiken Funde, bin ich auf etliche Werbeanzeigen aus früheren Jahren gestossen. Hier ein Bild einer Autowerbung aus einem GEO aus den frühen Achtzigern:
"Topmoderne" Autos |
Hier in Ghana kurven sogar noch einige dieser “Fundstücke” auf den Strassen herum. Mit den Autos wird hier solange herumgefahren, bis sie auseinanderfallen – da gibt es Fahrzeuge ohne Boden, mit halben Sitzen, ohne Fenster etc. Der Höhepunkt war ein Tro-Tro, das durch die Mitte fast in zwei Stücke geteilt war. Na dann, gute Fahrt!
Kumasi |