Nun ist es auch schon wieder ein paar Tage her, als ich von Ooty mit dem Zug nach Mettupalayam hinunter gefahren bin. Die Fahrt mit der “Nilgiri Mountain Railway” war landschaftlich sehr beeindruckend und ist auf jeden Fall empfehlenswert. Die Zugstrecke ist UNESCO Welterbe und die Technologie dazu stammt aus der Schweiz (woher denn sonst?). Bei Interesse könnt ihr hier noch mehr über diesen Zug erfahren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nilgiri_Mountain_Railway
Von Mettupalayam ging es dann zum "Parambikulam Tiger Reserve". Als ich nach ein paar längeren Busfahrten endlich in diesem Reservat angekommen bin, wurde mir erzählt, dass die Unterkünfte schon seit mehreren Wochen ausgebucht seien – Na toll! Wenigstens war ich bereits am Morgen da, so dass ich zumindest eine “Ultrakurzsafari” von drei Stunden machen konnte. Ich war der einzige Europäer unter etwa 20 Indern. Ich musste bei der Safari feststellen, dass die Inder ganz andere Bedürfnisse haben als wir Europäer. Die Safari ging nicht einmal 5 Minuten, da musste bereits ein Essensstopp eingelegt werden. Das mit der Safari war dann nur noch nebensächlich. Nach etwa einer Stunde wollten sie dann auch noch einen ausgedehnten Teestopp einlegen. Die Safari dauerte dann also insgesamt noch gut zwei Stunden. Da aber die Strecke auf drei Stunden ausgelegt war, wurde es zu einer “Stress-Safari” und man hatte kaum Zeit, um sich die Tiere länger anzusehen oder die Aussichtspunkte auf dem Weg zu geniessen. Tja, Essen und Pausen sind bei einer “Indian Style Safari” offenbar wichtiger – kein Wunder, bei dieser ausgezeichneten indischen Küche! Aber trotzdem konnten wir in dieser kurzen Zeit verschiedene Affenarten, Rehe, Hirsche, Büffel, Wildschweine, ein kleiner Elefant sowie ein seltenes grosses Eichhörnchen, das hier “Malabar giant squirrel” genannt wird sehen. Alle Inder im Bus glaubten zudem, einen Tiger gesehen zu haben, den habe ich aber leider verpasst…
Am Abend ging es dann weiter nach Pollachi, woch ich in einer ziemlich schäbigen Unterkunft für umgerechnet nicht einmal sechs Schweizer Franken für das Doppelzimmer mir die Nacht um die Ohren schlug. Dank der “zentralen Lage” des Hotels hatte ich somit keine Mühe, am nächsten Morgen den ersten Bus nach Cochin zu erwischen. Der Lärm im Zimmer, welches strategisch optimal zwischen Busbahnhof, Hauptstrasse und Essensständen situiert war, war ohrenbetäubend.
In Cochin angekommen, war ich sehr froh, dass ich eine gute und ruhige Unterkunft gefunden hatte. Das Städtchen mit kolonialer Vergangenheit ist ziemlich hübsch und der Verkehr ist für indische Verhältnisse minimal. Es tummeln sich jedoch sehr viele Touristen in diesem Städtchen herum, was die Preise für Unterkunft, Essen etc. in die Höhe treibt. Allerdings ist es immer noch “Saugünstig” im europäischen Vergleich.
Etwa vier Fahrstunden von Cochin weiter südlich liegt Kollam. Das Städtchen selber ist nicht allzu sehenswert, aber es ist ein idealer Ausgangspunkt, um die “Backwaters” von Kerala zu erkunden. Die Backwaters sind ein riesiges Kanalsystem, das von der Küste bis weit in das Landesinnere reicht. Die Kanäle variieren in ihrer Grösse und reichen von etwa zwei Meter breiten Bächen zu riesen Flüssen, die teilweise in Seen münden. Ich erkundigte mich, was die beste Variante sei, um die Backwaters zu erleben. Am günstigsten wäre definitiv die lockale Fähre gewesen. Ich konnte es mir aber nicht verkneifen, für umgerechnet rund 90 CHF für 24 Stunden ein Hausboot zu mieten. Im Preis inbegriffen war ein Kapitän, ein Koch, ein Mechaniker und natürlich drei Mahlzeiten sowie Wasser, Tee und eine Kanufahrt in den engeren Kanälen. Man muss sich ja ab und zu etwas gönnen und dieses Schnäppchen konnte ich mir wirklich nicht entgehen lassen.
Der Trip mit dem Hausboot war sehr relaxed. Es war ganz schön, die geschäftigen Strassen, die Händler und den nervösen indischen Strassenverkehr hinter sich zu lassen und gemütlich durch die Backwaters zu kurven. Die Crew auf dem Boot war sehr angenehm, ja schon fast “aufdringlich gastfreundlich”. Dies bekam ich vor allem zu spüren, als der Koch den nicht allzu bescheidenen Lunch auftischte. Wie sollte ich diese acht prall gefüllten Teller nur in meinem Magen versorgen? Ich konnte dann schlussendlich gerade mal einen Viertel des ganzen Sortiments vertilgen… Lecker war es jedenfalls!
Seit ein paar Tagen befinde ich mich nun in Kovalam – ein ziemlich touristisches Dorf mit einer herausgeputzten Beachfront, was zwar schön ist, aber nicht mehr allzu stark der Realität in Indien entspricht. Ich wohne hier bei einer sehr netten indischen Familie (“Homestay”) mitten im Palmenhain etwa fünf Minuten vom Strand entfernt. Es ist sehr ruhig und somit ideal für einen “Break”, bevor es dann mit der Reise weitergeht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nilgiri_Mountain_Railway
Tempelfestival in Ooty |
Nilgiri Mountain Railway |
Affe |
Von Mettupalayam ging es dann zum "Parambikulam Tiger Reserve". Als ich nach ein paar längeren Busfahrten endlich in diesem Reservat angekommen bin, wurde mir erzählt, dass die Unterkünfte schon seit mehreren Wochen ausgebucht seien – Na toll! Wenigstens war ich bereits am Morgen da, so dass ich zumindest eine “Ultrakurzsafari” von drei Stunden machen konnte. Ich war der einzige Europäer unter etwa 20 Indern. Ich musste bei der Safari feststellen, dass die Inder ganz andere Bedürfnisse haben als wir Europäer. Die Safari ging nicht einmal 5 Minuten, da musste bereits ein Essensstopp eingelegt werden. Das mit der Safari war dann nur noch nebensächlich. Nach etwa einer Stunde wollten sie dann auch noch einen ausgedehnten Teestopp einlegen. Die Safari dauerte dann also insgesamt noch gut zwei Stunden. Da aber die Strecke auf drei Stunden ausgelegt war, wurde es zu einer “Stress-Safari” und man hatte kaum Zeit, um sich die Tiere länger anzusehen oder die Aussichtspunkte auf dem Weg zu geniessen. Tja, Essen und Pausen sind bei einer “Indian Style Safari” offenbar wichtiger – kein Wunder, bei dieser ausgezeichneten indischen Küche! Aber trotzdem konnten wir in dieser kurzen Zeit verschiedene Affenarten, Rehe, Hirsche, Büffel, Wildschweine, ein kleiner Elefant sowie ein seltenes grosses Eichhörnchen, das hier “Malabar giant squirrel” genannt wird sehen. Alle Inder im Bus glaubten zudem, einen Tiger gesehen zu haben, den habe ich aber leider verpasst…
Reh-Family in Parambikulam |
Am Abend ging es dann weiter nach Pollachi, woch ich in einer ziemlich schäbigen Unterkunft für umgerechnet nicht einmal sechs Schweizer Franken für das Doppelzimmer mir die Nacht um die Ohren schlug. Dank der “zentralen Lage” des Hotels hatte ich somit keine Mühe, am nächsten Morgen den ersten Bus nach Cochin zu erwischen. Der Lärm im Zimmer, welches strategisch optimal zwischen Busbahnhof, Hauptstrasse und Essensständen situiert war, war ohrenbetäubend.
In Cochin angekommen, war ich sehr froh, dass ich eine gute und ruhige Unterkunft gefunden hatte. Das Städtchen mit kolonialer Vergangenheit ist ziemlich hübsch und der Verkehr ist für indische Verhältnisse minimal. Es tummeln sich jedoch sehr viele Touristen in diesem Städtchen herum, was die Preise für Unterkunft, Essen etc. in die Höhe treibt. Allerdings ist es immer noch “Saugünstig” im europäischen Vergleich.
Kathedrale in Cochin |
Chinesische Fischernetze |
Etwa vier Fahrstunden von Cochin weiter südlich liegt Kollam. Das Städtchen selber ist nicht allzu sehenswert, aber es ist ein idealer Ausgangspunkt, um die “Backwaters” von Kerala zu erkunden. Die Backwaters sind ein riesiges Kanalsystem, das von der Küste bis weit in das Landesinnere reicht. Die Kanäle variieren in ihrer Grösse und reichen von etwa zwei Meter breiten Bächen zu riesen Flüssen, die teilweise in Seen münden. Ich erkundigte mich, was die beste Variante sei, um die Backwaters zu erleben. Am günstigsten wäre definitiv die lockale Fähre gewesen. Ich konnte es mir aber nicht verkneifen, für umgerechnet rund 90 CHF für 24 Stunden ein Hausboot zu mieten. Im Preis inbegriffen war ein Kapitän, ein Koch, ein Mechaniker und natürlich drei Mahlzeiten sowie Wasser, Tee und eine Kanufahrt in den engeren Kanälen. Man muss sich ja ab und zu etwas gönnen und dieses Schnäppchen konnte ich mir wirklich nicht entgehen lassen.
Der Trip mit dem Hausboot war sehr relaxed. Es war ganz schön, die geschäftigen Strassen, die Händler und den nervösen indischen Strassenverkehr hinter sich zu lassen und gemütlich durch die Backwaters zu kurven. Die Crew auf dem Boot war sehr angenehm, ja schon fast “aufdringlich gastfreundlich”. Dies bekam ich vor allem zu spüren, als der Koch den nicht allzu bescheidenen Lunch auftischte. Wie sollte ich diese acht prall gefüllten Teller nur in meinem Magen versorgen? Ich konnte dann schlussendlich gerade mal einen Viertel des ganzen Sortiments vertilgen… Lecker war es jedenfalls!
"Mein" Hausboot |
Hausboot-Koch |
Lunch |
Backwaters und Zug |
Kovalam |
Fischerdorf bei Kovalam |