Nach unserem Flug mit “Jetstar” (Nino musste noch ein paar
Kleider anziehen, damit wir keine Übergepäck-Busse bezahlen mussten) sind wir
bestens in Darwin angekommen. Im Hostel mussten wir uns wieder an das
zivilisierte Leben gewöhnen: Geregelte Öffnungszeiten, keine herumrennenden Hühner, fixe Preise etc. Beim Kauf von
alkoholischen Getränken mussten wir uns im Northern Territory sogar jedesmal
registrieren lassen (das dient wohl der Überwachung, wer wie viel trinkt).
Ansonsten ist Darwin ok, aber nichts besonderes. Am ersten Tag erkundeten wir
die Umgebung Darwins. Eigentlich sollten wir bereits dort auf die ersten
Känguruhs treffen, diese blieben leider aus. Am zweiten Tag trafen auch
die zwei weiteren “Richlis” ein (sie und ihr gesamtes Gepäck sind wohlauf
angekommen). Seither sind wir nun mehr oder weniger zu viert unterwegs.
Unsere gemieteten Apollo-Outback-Adventure-Camper haben uns bisher
pflichtbewusst (also ohne jegliche Pannen) durch diverse Nationalparks
gebracht. Zuerst Litchfield NP, dann Kakadu NP, dann Katherine NP und zuletzt
durch die Gibb River Road via Derby nach Broome. Was vor allem beachtet warden muss, ist, dass
man häufig sein eigenes Holz für Feuer bereits in die Natiopnalparks bringen
muss. Nachdem wir am ersten Abend ohne Holz dastanden, haben wir daraus für die
kommenden Nächte gelernt. Alle weiteren Abende haben wir unser eigenes Holz
gesammelt und dann meist das grösste Feuer auf dem Platz veranstaltet. Mit viel Holz kann man zudem auch am
längsten feuern, so dass wir jeweils bis ca 21.30 Uhr “Füürli machten”. Dann
waren wir aber fast immer noch die einzigen Camper die noch nicht im Bett
waren. (Die Uhr tickt hier etwas anders… Die Australier gehen jeweils vor uns
ins Bett und stehen am Morgen nach uns wieder auf… und wir schlafen auch immer
mindestens acht Stunden). Wir konnten also unsere Lagerfeuer-Camping
und Pfadierfahrungen gut nutzen.
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"Lagerfeuer" |
Nun etwas ausführlicher zu den einzelnen Nationalparks, die wir
besucht haben. Im Litchfield Nationalpark sahen wir magnetische Termitenhügel, diese sind
alle in eine Himmelsrichtung ausgerichtet. Sie sind offenbar so angelegt, dass im unteren
Teil der Hügel kühlere Verhältnisse herrschen, so fühlen sich die
Termiten darin sehr wohl. Ebenfalls gab es ein paar schöne Wasserfälle zu
bestaunen.
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Termitenhügel im Litchfield NP |
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Wasserfall im Litchfield NP |
Am nächsten Tag besuchten wir
den Kakadu Nationalpark. Speziell an diesem sind auch die vielen Wasserfälle, sowie
mehrere Felsmalereien der Aborigines. Diese Malereien sind teilweise bei zu 20000 Jahre alt. Ebenfalls kann man dort, wie es der Name schon sagt, viele
Kakadus und andere Vögel beobachten. Im Katherine Nationalpark konnten wir dann das erste
Mal ein paar (oder besser gesagt ein “Paar”) Krokodile sehen. Dafür bezahlten
wir jedoch eine Menge Geld… Die Bootstour kostete rund 80 Dollar pro Person
(Nino entschied sich dann, die Tour zu Fuss zu machen und marschierte
kurzentschlossen rund 20 Kilometer). Überhaupt ist es mittlerweile sehr teuer, hier ein paar ausgewählte
Preis-Knüller: 1 Kilo Bananen = 13 Dollar
oder 1 Kilo Peperoni = 18 Dollar. Wenigstens ist das Fleisch günstig, aber für
Vegetarier ist das definitiv nichts. Der Australische Dollar kann
praktisch 1:1 in Schweizer Franken umgerechnet werden.
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Felsmalerei (Kakadu NP) |
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Ubirr Lookout (Kakadu NP) |
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Katherine Gorge NP |
Nach unserer Nationalpark-Tour machten wir uns dann auf die Gibb
River Road. Dies sollte nun eine Herausforderung werden. Die Gibb River Road
führt von Kununurra 660km durchs Outback nach Derby. Es wird empfohlen, die
Strecke nur mit einem 4WD Fahrzeug zu befahren, da es doch einige tückische
Stellen gibt. Die Gibb River Road wurde eigentlich als Vieh-Weg
benutzt, sie ist kürzer als der Highway, dafür jedoch mehrheitlich
unbefestigt. Heute ist diese Strasse ein beliebtes Ausflugsziel für abenteuerlustige Touristen. Bereits nach einigen Kilometern durften wir unsere
Fahrzeuge das erste mal testen, als wir einen ca. 50 Meter breiten und rund 1
Meter tiefen Fluss durchquerten. Dies klappte glücklicherweise hervorragend und
auch alle weiteren Herausforderungen meisterten wir und unsere Autos
problemlos. Die Strecke hat an Natur wirklich sehr viel zu bieten: Schöne Wasserfälle
und Wasserlöcher, felsige Schluchten und auch an Tieren kann man einiges sehen.
Vögel, vor allem Kakadus, gibts in Scharen und auch Kängurus und Krokodile haben
wir etliche gesehen. Um Krokodile aus nächster Nähe zu sehen, war der Windjana Gorge Nationalpark sehr gut. Da wir dort erst am
späteren Nachmittag kamen, hatten wir Glück und konnten viele dieser urchigen "Monster" sehen,
die sich am Flussufer sonnten - Naja, eigentlich waren sie ja ganz friedlich.
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Flussüberquerung "Gibb River Road" |
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Abkühlung an der "Gibb River Road |
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Bell Gorge |
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Windjana Gorge |
Via Derby sind wir nun nach Broome gefahren. In Derby kann man
sich die Gewalt der Gezeiten anschauen. Hier ist der Ort, an dem (im weltweiten Vergleich) der
zweitgrösste Unterschied zwischen Ebbe und Flut herrscht. Die Differenz des Wasserstandes beträgt
bis zu 11.8 Meter. Ansonsten ist Derby ein “Nest” und wir haben dort nur kurz
übernachtet. Heute sind wir nun in Broome angekommen. Der Cable Beach ist
fantastisch und lädt zum relaxen ein. Hier gönnen wir uns nun ein paar Tage,
bevor es dann weiter in Richtung Südwesten geht.
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Cable Beach (Broome) |
Hier noch eine "Australia-Wildlife-Fotostrecke" der bisherigen Australien-Reise: