Samstag, 19. März 2011

Sonne, Strand und Meer


In Bangkok angekommen, musste ich mich zuerst einmal um die neuen Bankkarten kümmern, welche mir in Kuala Lumpur geklaut worden sind. Nicole hat die Karten netterweise zur Schweizer Botschaft in Bangkok geschickt, wo ich die Post (ziemlich unkompliziert) abholen konnte – Vielen Dank nochmals!!!

Ich wollte so schnell wie möglich wieder raus aus der Stadt, da ich nicht das erste Mal in Bangkok war und die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu einem grossen Teil schon gesehen habe. Ausserdem mag ich diese Stadt nicht allzu sehr. Somit bin ich nach zwei Tagen bereits in den nächsten Flieger nach Phuket gestiegen.

Ich habe mir vorgenommen, in Südthailand meinem Hobby, dem Tauchen, nachzugehen. Von Phuket bin ich sogleich nach Khao Lak gefahren – dort gibt es massenweise Tauchshops, die Tauchtrips zu den Similan Islands anbieten. Ursprünglich wollte ich die Similans auf einer Tauchsafari erkunden. Ich änderte aber schnell meinen Plan, nachdem ich gesehen und gehört habe, wie viele Taucher tagtäglich zu den Similans fahren. Ausserdem verschlingen Tauchsafaris ziemlich viel vom Reisebudget. Jedenfalls habe ich schlussendlich zwei separate Tages-Tauchausflüge gemacht: Am ersten Tag ging es zu einem Schiffswrack in Khao Lak's Küstennähe. Der Fischbestand an diesem Wrack war überwältigend. Am zweiten Tag betauchte ich Koh Bon – diese Insel befindet sich im Norden der Similan-Inselgruppe. Das Wasser bei Koh Bon war sehr klar und die Wahrscheinlichkeit für Begegnungen mit Mantarochen angeblich hoch. Wir haben viele schöne Fische gesehen, jedoch machten die Mantas ausgerechnet an jenem Tag eine Pause.

Khao Lak ist ansonsten nicht allzu sehenswert – es hat viele Bars, Restaurants sowie Hotels und sieht in etwa so aus wie an den meisten Touristenorten am Meer. Dem Tourismus angepasst sind dann natürlich auch die Preise in den Restaurants.

Nach dem Tauchspass bin ich mit Bus und Boot weiter gegen Süden gefahren. Da ich in meinen zwei vorgängigen Thailand-Reisen schon zahlreiche Inseln besucht hatte, wollte ich dieses Mal eine “etwas andere Insel” entdecken. Koh Libong bot die optimale Mögleichkeit dafür. Die Insel kann zwar nicht mit den populäreren Inseln Südthailands mithalten, was die Strände betrifft, dafür ist der Erlebnisfaktor eindeutig höher: Mit dem Motorrad konnte ich wirklich verlassene und einsame Strände entdecken und so kam schon fast ein bisschen “Robinson-Feeling” auf. Koh Libong ist definitiv keine populäre Touristeninsel und die Unterkünfte sind sehr spartanisch in Stroh- und Holzhütten und Elektrizität gibt es nur von 17 bis 24 Uhr. Auf der Insel befinden sich zudem drei Fischerdörfer, die vom Tourismus noch sehr verschont geblieben sind. Dies merkt man auch an den Leuten, denn die sind alle sehr freundlich und interessiert.

Fisch-Snack
Strand auf Koh Libong

Überraschenderweise gab es auf Koh Libong sogar einen Tauchshop mit ein paar älteren Tauchutensilien. Ich informierte mich beim einzigen vor Ort befindenen Divemaster über die Tauchmöglichkeiten rund um Koh Libong. Der (einheimische) Divemaster meinte eigentlich nur: “You like diving? We can go tomorrow!”. Er interessierte sich dabei nicht dafür, ob ich überhaupt einen Tauchschein habe, noch fragte er nach, wann mein letzter Tauchgang war. Ich konnte es mir trotzdem nicht verkneifen, die lokalen Tauchgründe zu erkunden. Ich habe jedoch peinlichst genau das Equipment überprüft und auch eine Taucheruhr verlangt, denn unser Tagesplan mit drei Tauchgängen liess vermuten, dass wir sehr nahe an der Nullzeit tauchen werden. Alles in allem war der Tauchausflug gut und wir konnten sehr viele Fische und Korallen sehen – Ausserdem war weit und breit kein einziges Tauchboot zu sehen und ich hatte meinen privaten Divemaster. Er schien zudem auch sehr erfreut zu sein, wieder einmal tauchen zu können – er meinte, es kämen nur sehr wenige Leute, die tauchen wollen.

Sonnenuntergang Koh Libong

Nachdem ich ein paar Tage auf Koh Libong verbracht hatte, wollte ich über die Grenze nach Malaysia. Dies gestaltete sich ein bisschen kompliziert, da in einigen Provinzen Südthailands an der Grenze zu Malaysia jahrelange Konflikte herrschen. Die einfachste Variante wäre gewesen, mit einem Boot von Koh Libong über Langkawi nach Malaysia zu reisen, jedoch sah ich keine Herausforderung darin und der Boottransfer war verhältnismässig teuer. Meine Überlandreise nach Penang in Malaysia nahm alles in allem zwei Tage in Anspruch und ich musste sieben Mal auf einen anderen Bus respektive Boot oder Taxi umsteigen. Übernachtet habe ich in Satun, wo ich lustigerweise bei einer Messetombola (bei der ich “aus Spass” mitgemacht habe) ein Picknickbett gewonnen habe – na toll! Ich konnte dann wenigstens eine Thai-Dame mit diesem Geschenk beglücken.

Am nächsten Tag habe ich es dann endlich auf die Fähre nach Penang geschafft. Es ist ein bisschen irritierend, wenn man auf der Insel Penang ankommt. Anstatt der weissen Sandstrände, sieht man zunächst nur das Häusermeer von Georgetown vor sich. Ich dachte somit bereits vor der Ankunft mit der Fähre, dass ich am nächsten Tag wieder abreisen werden. Schlussendlich bin ich dann doch drei Nächte in Georgetown geblieben – zwischen den vielen Hochhäusern stehen nämlich prächtige Kolonialbauten und prunkvolle chinesische Tempel. Es gab also sehr viel zu entdecken in dieser Stadt.

Georgetown (Penang)
Chinesentempel auf Penang
Kolonialgebäude auf Penang

Seit ein paar Tagen befinde ich mich nun auf der kleinen Insel Palau Pangkor vor der Westküste Malaysias. Am 21. März soll es schon nach Neuseeland gehen (wie die Zeit vergeht...), deshalb werde ich hier in Pangkor ein bisschen Sonne und Wärme tanken - in Neuseeland wird es um einiges kälter sein.

Strand auf Palau Pangkor

Die Insel Pangkor ist mit dichtem Dschungel bewachsen und hat ein paar wirklich schöne Strände. Ausser am Strand liegen (was ich maximum etwa 2 Tage aushalte), kann man hier zur Abwechslung auch mal schnorcheln, mit einem Kayak herumpaddeln, ein kleines Dschungeltrekking machen oder mit dem Motorrad in 20 Minuten um die Insel flitzen. Zeit also, um sich den wichtigen Dingen im Leben zu widmen ;-). Achja, und jeden Tag um 18.30 Uhr findet in der Nähe von meinem Strandhotel eine Hornbill-Fütterung statt. Hornbills sind grosse tropische Vögel mit einem Riesenschnabel, die hier im Dschungel leben (siehe Bilder). Wenn der Vogelwärter jeden Abend zur Fütterung ruft (bzw. pfeift), kommen diese imposanten Vögel von allen Seiten angeflogen. Dieser Event hat einen festen Platz in meinem Insel-Tageskalender.

Hornbill 1
Hornbill 2